Schafherde liefert Heilwolle
Kleinkind

Heilwolle bei wundem Baby-Po: Anwendungsmöglichkeiten und Wirkung

Ist der Baby-Po wund, greifen viele zu Naturheilmitteln. Heilwolle ist beispielsweise ein Geheimtipp, der bei wundem Baby-Popo helfen soll. Doch hält dieser Tipp, was er verspricht? Was ist Heilwolle überhaupt und wofür wird sie verwendet? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen im folgenden Ratgeber.

Was ist Heilwolle und wie wirkt sie?

Heilwolle ist naturbelassene Schafschurwolle. Sie wird lediglich mit Wasser gereinigt und enthält einen entsprechend hohen Wollfettanteil, der Wollwachs bzw. Lanolin genannt wird. Aus dieser Wolle wird ein weiches, watteähnliches Vlies hergestellt.

Aufgrund des enthaltenen Lanolins schreibt man der Heilwolle hautpflegende, durchblutungsfördernde, wärmende, entzündungshemmende und juckreizlindernde Eigenschaften zu. Wissenschaftliche Studien gibt es hierzu zwar nicht, viele Mütter, Hebammen und Kinderärzte schwören dennoch auf Heilwolle bei wundem Baby-Po.

Wozu wird Heilwolle verwendet?

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Schafwolle sind seit Jahrtausenden bekannt. Ihre Anwendung beschränkt sich nicht nur auf die Haut – Heilwolle kann ebenso gegen andere Schmerzen und Entzündungen helfen. Sie wird häufig für Babys empfohlen, von ihrer entzündungshemmenden Eigenschaft profitieren allerdings auch Erwachsene.

Bitte beachten Sie: Heilwolle ist kein Heilmittel aus medizinischer Sicht – bei starken und länger andauernden Beschwerden sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren.

  1. Wunder Baby-Po

Aufgrund ihrer hohen Saugfähigkeit und ihrer entzündungshemmenden Wirkung ist Heilwolle optimal für den Einsatz im Windelbereich geeignet. Sie kann gereizte Hautstellen beruhigen und Feuchtigkeit absorbieren, ohne die empfindliche Babyhaut auszutrocknen.

  1. Wunde Brustwarzen

In den ersten Wochen der Stillzeit sind wunde Brustwarzen keine Seltenheit. Statt einer Creme können Sie ebenso Heilwolle verwenden, um die Haut zu beruhigen.

  1. Ohrenschmerzen

Eine Schicht Heilwolle auf den Ohren, die mit einem Tuch bzw. Schal fixiert wird, kann leichte Ohrenschmerzen lindern. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Heilwolle zu einem Ohrenstöpsel zu drehen und diesen einige Stunden im Ohr zu lassen. Achten Sie darauf, dass Sie den Stöpsel vorsichtig und nicht zu tief in den Gehörgang schieben. Er wird alle paar Stunden entfernt bzw. durch frische Heilwolle ersetzt.

  1. Nässende Wunden

Heilwolle nimmt Feuchtigkeit auf, ist atmungsaktiv und kann somit bei nässenden Wunden zum Einsatz kommen.

Wichtig ist, dass Sie die Heilwolle nicht direkt auf offenen Wunden verwenden. Die feinen Härchen könnten mit der Wunde verkleben. Um dies zu vermeiden, legen Sie vorab eine dünne Schicht Mull auf die betroffene Stelle und hierauf anschließend die Heilwolle.

  1. Muskelschmerzen

Bei Muskelkater und Gelenkbeschwerden soll die durchblutungsfördernde Heilwolle kleine Wunder vollbringen. Sie wärmt, wirkt entspannend und kann somit die Schmerzen lindern.

Wie wendet man Heilwolle beim Baby richtig an?

Die Heilwolle wird auf die zu behandelnde Stelle gelegt und mit einem Tuch bzw. kleinen Verband fixiert. Wichtig ist, dass Sie vorab keine Salben oder Cremes verwenden. Dies hätte zur Folge, dass die Wolle keine Feuchtigkeit aufnimmt und ihre Wirkung verliert.

Für die Anwendung auf wundem Baby-Popo trennen Sie eine Schicht von der Heilwolle ab und legen diese dünn in der Windel aus. Die Bündchen der Windel sparen Sie aus. Das natürliche Lanolin soll wohltuend auf die empfindliche Haut wirken und den Heilungsprozess fördern.

Achten Sie darauf, dass Sie die Heilwolle mit jedem Windelwechsel gegen neue bzw. saubere Wolle austauschen.

Darf man Heilwolle bei Windelsoor bzw. Windelpilz verwenden?

Falls Sie vermuten, dass Ihr Baby unter Windelsoor leidet, sollten Sie einen Kinderarzt zurate ziehen. Er kann durch einen Abstrich feststellen, ob es sich um Windelsoor oder eher um eine Windeldermatitis handelt. Einen sehr guten Artikel dazu finden Sie bei Windelprinz: Windeldermatitis – Hilfe bei wundem Baby-Po

Windelpilz wird mit entsprechenden Salben behandelt. Solange die Haut nicht offen, sondern lediglich gerötet ist, können Sie zusätzlich Heilwolle verwenden. Sie saugt die Feuchtigkeit besser auf, während das enthaltene Lanolin der Entzündung entgegenwirken kann.

Hat Heilwolle Nebenwirkungen?

Heilwolle ist ein sanftes und natürliches Mittel. Allergien und Unverträglichkeiten sind dennoch nicht auszuschließen. Sollten Sie bei sich oder Ihrem Baby Symptome einer Allergie – beispielsweise Hautausschlag – bemerken, wenden Sie die Wolle bitte nicht mehr an. Klingen die Symptome nicht von allein ab, suchen Sie einen Arzt auf.

Zudem sollten Sie die Heilwolle nicht bei Neurodermitis verwenden. In einer Studie aus dem Jahr 2019 reagierten 1,2 bis 6,9 Prozent der Dermatitis-Patienten allergisch auf Lanolin. Falls Sie unsicher sind, besprechen Sie die Anwendung vorab mit einem Dermatologen.

Wo kann man Heilwolle kaufen?

Heilwolle finden Sie in Apotheken, Reformhäusern und gut sortieren Drogeriemärkten. Alternativ können Sie die Heilwolle online bestellen. Achten Sie beim Kauf auf einen naturbelassenen Lanolin-Gehalt und eine biologische Haltung der Schafe.